Familienporträt der Familie Goldschmidt (Inv.-Nr. 2017-81)

2017-81_001Abbildung: Die Eltern, sitzend, sind umrahmt von Ihren 5 Kindern.
Lt. freundlicher Mitteilung eines Nachfahren handelt es sich von links nach rechts:
Anna G. (verheiratete Warburg)
Moritz G. (1796-1881)
Otto G., stehend (1821-1905) verheiratet mit Jenny Lind
Alfred G., zwischen den Eltern (1841-1899)
Johanna G., geb Schwabe
Felix G., später Dr. med., gestorben 1892
Name des 5. Kindes konnte noch nicht ermittelt werden

Hersteller/Datierung:  Laut rückseitiger Beschriftung: „Daguerreotyp von / Stelzner / Portraitmaler./Jungfernstieg N°. 11 / Hamburg

Zustand:  Die mit 16,9 x 13,6 cm sehr große Platte wurde längere Zeit ohne Deckglas aufbewahrt und weist daher starke Verfärbungen und Kratzer auf. Das Passepartout ist noch erhalten.
Die Aufnahme muss ein neues Glas erhalten, und wieder mit Passepartout und Rück- pappe verbunden werden, sowie abschließend mit einem eingetönten Spezialpapier versiegelt werden.

Kalkulation: € 300,-

Die Patenschaft für dieses Objekt wurde von einem anonymen Spender übernommen.

Porträt einer Dame mit zwei Mädchen im Etui: „Johanna Goldschmidt, geb. Schwabe“ (Inv.-Nr. 2017-80)

2017-80_001Abbildung:  Im Zentrum eine Dame mit gestreiftem Kleid, rechts und links je ein Kind untergehakt. Die Deckglasplatte ist rückseitig mit einem Schildpatt-Imitat bemalt und vergoldet. Die Personengruppe steht vor einer Hintergrund-staffage wie sie  auch auf unserer Inv.Nr. 1928,282 zu sehen ist. Damit wird die Zuschreibung an Stelzner ermöglicht.

Hersteller/Datierung:  Carl Ferdinand Stelzner (1805-1894), Fotograf  / 2. Drittel 19. Jh.

Zustand: Verfärbung der Plattenränder durch Luftschadstoffe aufgrund einer mangelhaften Versiegelung. Das Deckglas ist stark verschmutzt und weist eventuell Glaszerfall auf. Das Etui ist verzogen und verschmutzt,  die Samtauskleidung berieben, ein Scharnier fehlt. Auf dem Deckel ist ein hellblaues jüngeres Klebeetikett aufgebracht worden.

Kalkulation: € 350,-

Die Patenschaft für dieses Objekt wurde von einem anonymen Spender übernommen.

Innerer Tempel des Modells des Salomonischen Tempels von 1680/90

Objektbeschreibung Innerer Tempel

Der Innere Tempel an der Westseite der Tempelanlage hat die Form einer Basilika mit
zwei Hauptgeschossen und turmartiger dreigeschossiger Ostfassade mit Giebeldach.

I. Innerer Tempel des Modells des Salomonischen Tempels von 1680/90

I. Innerer Tempel des Modells des Salomonischen Tempels von 1680/90

Durch ein Rundbogenportal auf der Ostseite gelangt man in das Innere des Tempels. Das Portal und die Fenster werden durch kannelierte Pilaster mit korinthischen Kapitellen flankiert. Gepresste Ornamente aus Birkenrinde schmücken die gesamte Fassade. Den oberen Abschluss bildet ein Dreiecksgiebel, der im unteren Bereich durch Evangelistensymbole aus gepresster Birkenrinde verziert ist. Im unteren Geschoss des hinteren Baus werden die Fenster ebenfalls von kanne-lierten Pilastern umgeben. Im oberen Geschoss der Längsfassaden sind die korinthischen Pilaster ähnlich Strebebögen ausgeführt. Auch hier werden die Fassaden von Ornamenten und Evangelisten-symbolen aus Birkenpressrinde geschmückt. Der Dreiecksgiebel und das Flachdach sind mit Vasen versehen, in denen ursprünglich kleine Sträußchen aus Metalldraht steckten, von denen heute nur noch eines erhalten ist.

II. Innerer Tempel

II. Innerer Tempel

Das Tempelgebäude setzt sich aus 20 Bauteilen zusammen. Die verschiedenen Geschosse sind durch Dübel miteinander verbunden. Zwischen- wände, durch die einzelne Räume im Inneren gebildet werden, werden durch Nut und Feder zusammengehalten.

Zustand äußerer Korpus

Die Oberfläche im Innenraum des Inneren Tempels weist im Gegensatz zur restlichen Tempelanlage Fragmente einer polychromen Fassung auf. Quellen zufolge wurde 1964/1965 eine Farbfas- sung von der Außenfassade des Tempelgebäudes entfernt.Wenige verbliebene Fassungsreste in Vertiefungen oder Ecken haben eine rosa Färbung. Hierbei könnte es sich eventuell um die Grundierung einer ehemaligen Polimentvergoldung handeln. Durch naturwissenschaftliche Untersuchungen könnte diese Schicht genauer untersucht werden, um Rückschlüsse auf die Oberflächenveredelung des Inneren Temples ziehen zu können.

III. Innerer Tempel

III. Innerer Tempel

IV.  Innerer Tempel

IV. Innerer Tempel

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch das Entfernen der Farbfassung haben sich die Holzfasern aufgestellt, die Oberfläche ist rau und uneben. Nach der Überarbeitungsmaßnahme wurde das Tempelgebäude vermutlich dunkelbraun gebeizt.
Der Tempel hebt sich optisch deutlich von der Tempelanlage ab. Das dunkelbraun bis schwarz gefärbte Eichenholz des Tempels wirkt durch seine Oberflächenrauigkeit grau und verstaubt. Auch Chemikalien und Lösemittelreste, die bei der Abnahme der Farbfassung nicht gründlich abgereinigt wurden, können zu einer Vergrauung der Oberfläche geführt haben.
Im Zuge der Überarbeitungsmaßnahme wurden alle fehlenden Kapitelle und bis auf ein Original alle Vasen ergänzt. Die ergänzten Kapitelle und Vasen bestehen aus eingefärbtem Kunstharz.

Restaurierungskonzept für die Außenflächen des Inneren Tempels

Vorbemerkungen

Schadstoffanalysen, die ab November 2014 im Museum für Hamburgische Geschichte durchgeführt wurden, ergaben auch für den Korpus des Inneren Tempels deutlich hohe, beziehungsweise gesundheitlich bedenkliche Schadstoffkonzentrationen. Die erhöhten Schadstoffwerte werden jedoch nicht nur auf eine Kontamination mit Bioziden zurückgeführt. Da der Innere Tempel in der Vergangenheit unter Einsatz von Lösemitteln und Chemikalien überarbeitet wurde, resultieren die hohen Belastungswerte vermutlich auch aus Resten der auf der Oberfläche verbliebenen Chemikalien, die noch nicht ausreagiert haben und ausdünsten.

Während des Konservierungsprojektes zur Sonderausstellung „Der Salomonische Tempel – Konservierung – Restaurierung – Neuentdeckungen“, die vom 21.10.2015 – 28.02.2016 im Museum für Hamburgische Geschichte stattfand, wurde der Innere Tempel unter Schutzatmosphäre mit destilliertem Wasser gereinigt und gelöste Applikationen neu verleimt.
Im Vergleich zu dem Ergebnis, das mit der Feuchtreinigung an der gesamten Tempelanlage erzielt werden konnte, hat sich das äußere Erscheinungsbild des Inneren Tempels nach der Reinigung kaum verändert. Durch die stark angeraute Oberfläche erscheint der gesamte Innere Tempel vergraut und verstaubt. Das Erscheinungsbild steht damit in Kontrast zu der gesamten Tempelanlage, die sich nach der Konservierung im Jahre 2015 in einer angemessen homogenen und gereinigten Form präsentiert.
Der Innere Tempel erfährt durch diesen Umstand nicht seine angemessene Würdigung als Herzstück der Tempelanlage.

Da es keine eindeutigen Hinweise auf das originale Erscheinungsbild des Inneren Tempels gibt, besteht das Ziel der Restaurierung darin, den aktuellen Erhaltungszustand zu konservieren und dem Holz des Inneren Tempels wieder genügend Tiefenlicht verliehen, um ihm ein homogenes, beruhigtes Erscheinungsbild zu verleihen.

Gesamtkalkulation: Summe der Restaurierungskosten: 3.000 €

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Porträt von Alfred und Toni Beitz (Inv.-Nr. 1928,288)

Alfred & Toni Beitz

Alfred & Toni Beitz

Abbildung: Die Daguerreotypie wurde dem Museum 1928 geschenkt. Dargestellt sind Alfred Beitz, geb./ 1852 im Alter von 5-6 Jahren und Toni Beitz, geb. / 1854 im Alter von 4-5 Jahren. Beide Kinder blicken den Fotografen frontal an. Der links abgebildete Junge trägt ein kurzärmeliges dunkles Kleid, der Junge auf der rechten Bildseite ein Karokleid. Beide Kleider haben Spitzenbesatz. Im Hintergrund ist ein aufwändig gedrechselter Stuhl erkennbar.
Metallrahmen: Metall ist broncefarben patiniert, die Hohlkehle mit dunkelrotem Samt belegt, außen eine halbrunde Lorbeerblatt-Ornamentleiste, rückseitig ein Aufsteller aus Metall.
Hersteller/Datierung:  Der Fotograf ist unbekannt, nach den Lebensdaten der Kinder ist die Aufnahme um 1850 entstanden.
Zustand: Das Glas ist stark zerkratzt und verschmutzt, Tröpfchenbildung des Glases kann zur Zerstörung der Bildschicht führen. Bildoberfläche  verschmutzt, Korrosions-produkte, Samt stark berieben, Metallrahmen dunkel angelaufen. Dringender Konservierungsbedarf.
Kalkulation: € 450,00

Die Patenschaft für dieses Objekt wurde von einem anonymen Spender übernommen.

Modell eines Schiffes um 1820 aus Glas (Inv.-Nr.: 1932,203)

Das Schiffsmodell:
Bei dem Objekt handelt es sich um ein Segelschiffsmodell Gesamtansicht mit Vitrine_medium(Fregatte), hergestellt ver- mutlich um 1820. Es gibt Hinweise auf eine italienische (Venedig) oder französische (Nevers) Herkunft. Es gelangte 1932 als Schenkung von „Fräulein Schultz“ in den Bestand des Hamburg Museums.

Das Modell ist detailreich gestaltet und sowohl der Rumpf als auch die Takelage bestehen zum Großteil aus Gesamtansicht ohne Vitrine_mediumäußerst filigranen, in sich verdrehten Glasschnüren, welche mittels Glutinleim verbunden und mit einer Leimfarbe bemalt sind. Ergänzend sind Segel aus einseitig vermes-singtem Kupferblech und Fahnen aus Seide appliziert. Die Fahnen sind mit einem Hamburger Wappen bemalt. Auf Deck befinden sich außerdem kleine „vor der Lampe gefertigte“ Glasfiguren.
Das Schiffsmodell steht auf einem mit Watte gepolsterten Holzbrett auf und wird von einer im frühen 20. Jahrhundert hinzugefügten Vitrine umschlossen.

Zustand:
Das Schiffsmodell, sowie das Wattepolster, sind stark verschmutzt und von Schimmel befallen. Zahlreiche Glasschnüre sind durch mechanische Belastungen (ab-)gebrochen und liegen lose auf der Watteunterlage. Vereinzelte Partien der Farbschichten weisen bereits Verluste oder Abblätterungen auf. Die dünnen Blechsegel sind teilweise verknickt und auf der Messingseite korrodiert. Die seidenen Fahnen sind stark versprödet, vergilbt, zum Teil bereits eingerissen und vor Allem im Bereich der Bemalung deformiert.
Eine Glasscheibe der Vitrine ist gesprungen und zwei Fehlstellen in dieser wurden in der
Vergangenheit notdürftig mit einem Feldpostbrief aus dem Ersten Weltkrieg gesichert.

gedrehte Glasschnüre_medium         Seidenfahne mit Hamburgwappen_medium       Figuren auf Deck_medium

Restaurierungskonzept:
Das Objekt wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit der Fachhochschule Erfurt (Fach-richtung Konservierung und Restaurierung) untersucht und es wurde ein umfangreiches Restaurierungskonzept erstellt, dessen praktische Ausführung durch eine Objektpaten-schaft ermöglicht werden könnte.
Die Restaurierung soll das Objekt in einen ausstellungswürdigen Zustand versetzen und in
erster Linie dessen Erhaltung für nachfolgende Generationen garantieren.

Die notwendigen restauratorischen Maßnahmen umfassen unter Anderem:
• Reinigung des Schiffsmodells u. der Watteunterlage (Minimierung des Schimmelbefalls)
• Zuordnung und Klebung gebrochener Glasschnüre
• Ergänzung fehlender Glasschnüre
• Festigung loser Malschichten
• Glättung und Doublierung der Seidenfahnen
• Klebung und Ergänzung der Vitrinenwand

Kalkulation: Geschätzte Kosten für den Arbeitsaufwand:  € 6000.

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Bibel (Inv.-Nr.: 1909-495)

Abbildung: Biblia Das ist/ Die gantze H. Schrifft Alten und Neuen Testaments/ Teutsch/ 1909-495 VZ 1.SeiteDoct. Martin Luthers : Nach der aufrichtigen ältesten Wittenbergischen und von dem theuren Mann selbst revidirten Edition/ Mit dem Anhang des 3 und 4 Buchs Esra/ Wie auch des 3 Buchs der Maccabeer/ Sampt Vorher-gehender Vermahnung aus Gottes Wort/ die Bibel fleissig zu lesen/ Und einer Vorrede Hr. Johann. Wincklers/ Pastoris an der neuen Michaelis-Kirch in Hamburg/ Von Neuen Mit allem Fleiß übersehen/ alle bißdaher in anderen Exemplarien eingeschlichene und in der Correctur übergangene Druckfehler und tadelhaftige Schreib-Arten ausgemunstert/ mit … herrlichen Figuren gezieret/ und … mit neuen Marginalien und … Anmerckungen vermehret.

Hersteller/Datierung: Druckdatum: 1695; Handschriftliche Widmung von 1706. Drucker: Hoffmann, Sigismund.

Zustand: Einband: Deutliche Oberflächenverschmutzung. Deckel mit Fraßspuren holzzerstörender Schädlinge. Deckelflächen berieben, im Einbandleder einige Kratzer. Insbes. im Falzbereich und am Übergang zum Rücken ist das Leder degradiert. Am 1909-495 VZ 2.SeiteHinterdeckel löst sich das Einbandleder vom Holzdeckel und ist stark verwellt. Im oberen und unteren Bereich ist der Einband großflächig mit einer transparenten, selbstklebenden Folie beklebt. Der hintere Holzdeckel weist im oberen Bereich eine große Fehlstelle (ca. 1/3 der gesamten Substanz auf). Im oberen und 1909-495 VZ 1.SeiteDetunteren Falzbereich des Vorderdeckels befinden sich kleine Fehlstellen im Holz. Die originale Substanz im Deckel ist insgesamt stabil. Der Rückenfalz ( Leder) ist am Kapital beidseitig eingerissen (ca. 3-5 cm). Die Schließen fehlen. Das Leder ist an ihrer ursprünglichen Position auf dem Hinterdeckel eingerissen. Die 1909-495 VZ Ges1.SeiteBeschläge in den Ecken sind unvollständig vorhanden (der rechte untere Beschlag des Vordeckels sowie die beiden oberen des Hinterdeckels fehlen). Der Einband hat sich vom Buchrücken gelöst. Die Funktion des Einbandes, den Buchblock zu schützen, ist nicht mehr gewährleistet. Duch die Schäden droht weiterer 1909-495 VZ ReimarusDetSubstanzverlust im Zuge der Benutzung des Buches. Buchblock: Die Seiten sowie die Buchschnitte sind deutlich verschmutzt. Etwa die Hälfte aller Seiten sind an den Ecken umgeknickt und / oder am Schnitt stark abgebaut (weiche Papiersubstanz), umgeknickt oder partiell eingerissen. Die ersten etwa 10, sowie die letzten etwa 20 1909-495 VZBindungSeiten sind stark degradiert und weisen z.T. massiven Substanz- und Informationsverlust auf. Einige Informationen sind durch zahlreiche Knicke und Falten in den Seiten derzeit nicht lesbar. Im Falzbereich einiger Lagen sind Spuren von mikrobiellem Befall zu erkennen. Die ersten und letzten Seiten weisen am oberen 1909-495 VZ ReimarusRand Schwemmränder auf. Die Heftung ist defekt, die Lagen sind im Falzbereich vielfach eingerissen, so dass der Heftfaden keinen Halt mehr hat. Durch die beriebenen Schäden ist die Substanz des Buchblocka und die ihm enthaltene Information stark gefährdet. Es droht weiterer Substanzverlust im Zuge der Handhabung / Lagerung / Ausstellung.

Hintergrundinformation: Die Bibel wurde 1665 in Ratzburg von Sigismund Hoffmann gedruckt. Neben dem direkten Bezug zu Luther beinhaltet sie eine Vorrede von Johann Winckler. Johann Winckler (* 13. Juli 1642 in Golzern bei Grimma; † 5. April 1705 in Hamburg) war ein lutherischer Theologe und seit 1684 Hauptpastor der Hamburger St.-Michaelis-Kirche. Er war einer der Protagonisten in den Hamburger pietistischen Streitigkeiten Ende des 17. Jahrhunderts. Unter seinem Einfluss kam es zu einer Reihe pietistisch geprägter Neuerungen, darunter eine Liturgiereform, die Einführung eines neuen Gesangbuches und die Einrichtung einer Armenschule. Daneben engagierte er sich für ein Verbot von Opernaufführungen, hielt weiterhin Hauskonvente ab und finanzierte aus eigener Tasche den Druck lutherischer Bibelausgaben. Winckler stand im Ruf eines herausragenden Redners. Bei seinen Predigten waren bis zu 4000 Zuhörer anwesend, die teilweise aus anderen Kirchspielen kamen, um ihn zu hören.
Bemerkenswert ist die handschriftliche Widmung aus dem Jahr 1706, die besagt:

Gott zu Ehren,
der Jugend zu hochnöhtiger Erbauung,
auf Befehl ist Ihrer HochEhren:
s. fit:
Herrn Samuelis Reimari,
dero regierenden hochfürstl. Durchl: zu Schleswig
hochbetraueten Ober Consistorial-Raths und
prapositi zu Tundern
Diese Bibel
für die Oster-Schule des Dörffes
Övenum
von mir angeschafft,
von den Einwohnern besagten Dörffes
aus Liebe zur Gottseeligkeit
willig bezahlt,
und habe selbige der Schulen zum fleißigen
Gebrauche übergeben
Den 11ten Octob: anno 1706.
Bartholdus Lyra
Pastor zu S. Johannis.

Joh: 5 p 39. Suchet in der Schrift, denn, ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darinnen; und sie ist’s, die von mir zeuget.
Joh: 17 p 17. Heilige sie, Heiliger Vater, in deiner Wahrheit,
dein Wort ist Wahrheit.

Mit dem angeführten Samuel Reimar ist mit Sicherheit nicht der Hamburger Samuel Reimarus (* 22. Dezember 1694 in Hamburg; † 1. März 1768 Hamburg) gemeint, der hier Gymnasialprofessor für orientalische Sprachen war und ein Wegbereiter der Bibelkritik in der Frühzeit der Aufklärung. Es muss sich dagegen um einen gleichnamigen hochrangigen Verwaltungsbeamten einer Behörde, einem Oberkonsistorialrat aus Schleswig, handeln, der Barthold Lyra, dem Pastor einer Johanniskirche, den Befehl gegeben hatte, eine Bibel für die Osterschule in Oevenum auf Föhr anzuschaffen. Dort entstand ein neues Schulhaus, das 1707 fertiggestellt wurde. Von Barthold Lyra stammt die Widmung, der sie mit einigen Bibelversen abschließt, die sich auf den Gebrauch der Bibel beziehen.

Kalkulation: Zusammentragen der Lagen, Hinzufügen neuer Vorsätze, Neuheftung; Ableimen und Hinterkleben des Buchblocks; Restaurieren des Einbandes; Verbinden von Buchblock und Einband; Anfertigung einer Kasette für die Lagerung; Optional: Ergänzen der Schließen: € 5.000,-

Die Patenschaft für dieses Objekt wurde von einem anonymen Spender übernommen.

Stammbuch von Johann Hinrich Röding (1772-1827), (Inv.-Nr.: 1979,717)

Allgemeine Angaben: Leder mit vergoldeten Ornamenten; 114 Seiten unpag.; Marmorpapier. 59 Einträge zwischen 1772-1800, darunter einige Aquarelle und Gouachen. B 1979,717_S.147

Halterin/Halter: Johann Hinrich Röding (1772-1827), Lehrer in Hamburg.

Einträger: u.a. der Theologe Nikolaus Hermann Halske (1777-1848), der Pastor zu St. Jacobi D. Christian Ludwig Gerling (1745-1801), der spätere Arzt Georg Rudolf Fölsch (1756-1807), der Bleidecker und Eisengießer David Christopher Mettlerkamp (1774-1850), der Kalligraph und Briefmaler Wilhelm Nikolaus Böckel, die Dichterin Anna Luise Karsch (1722-1791), die Maler Ludwig Eckhardt (1770-1794) und Gerdt Hardorff d.Ä. (1769-1864), Catharina Maria Nissen (1756-1812), später Ehefrau des Schriftstellers Christian Ludwig Willebrand, Magdalene Juliane Friderica Seltzer (1766-1801).
Zustand: Die Oberfläche ist leicht verschmutzt. Es befinden sich eingelegte, säurehaltige Materialien im Buchblock, die mechanische Schäden durch Spannungen im Material führen.

Kalkulation: € 100,00.

Die Patenschaft für dieses Objekt wurde von einem anonymen Spender übernommen.

Stammbuch von Charlotte Dorethea Juliane Grosse (Inv.-Nr.: 2007,31)

Allgemeine Angaben: Pappe, marmoriert mit Schmuckband besetzt und Pappumschlag; marmorierter Vorsatz; 216 Seiten. Einträge in den Jahren 1822 bis 1830. Einige B 2007,31_S.63eingeklebte kolorierte Lithographien und Aquarelle.

Halterin/Halter: Charlotte Dorethea (sic) Juliane Grosse.
Einträger: 26 Einträge aus Berlin.
Zustand: Die Oberfläche ist leicht verschmutzt. Die Stabilität des Einbandes ist durch Risse beeinträchtigt. Die Ecken und Kanten des Schutzumschlags sind bestoßen und aufgefächert. Wenige Seiten sind eingerissen und / oder umgeknickt.

Kalkulation: € 170,00.

Die Patenschaft für dieses Objekt wurde von Doris de Boor übernommen.

Stammbuch von N.N. (Inv.-Nr.: 1928,509)

Allgemeine Angaben: marmorierte Pappe (spätere Zusammenheftung einzelner
Blätter) in nicht dazugehörigem Pappschuber; 10 Blätter. Einträge zwischen 1650-1653, teilweise mit Tuschzeichnungen.B 1928,509_S.8
Halterin/Halter: N.N.
Einträger: aus dem norddeutschen Raum (Brauschweig, Lüneburg, Minden u.a.).
Zustand: Die Oberfläche ist leicht verschmutzt. Die Stabilität des Einbandes ist durch einen gebrockenen Falz und Fehlstellen am Kapital beeinträchtigt. Ein selbstklebendes Etikett haftet auf dem beiliegenden Schubers. Die Seiten sind deutlich verschmutzt, z.T. eingerissen und umgeknickt und weisen Fehlstellen auf.

Kalkulation: € 170,00.

Wir danken für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Reimersbrücke, Reimerstwiete, Reimerstwiete, Fleet b. d., Rödingsmarkt

Reimerstwiete, Bleistiftzeichnung von Theobald Riefesell, 1888.

Reimerstwiete, Bleistiftzeichnung von Theobald Riefesell, 1888.

Inhalt der Schachtel: Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen.

Beispielobjekt: Reimerstwiete, Bleistiftzeichnung von Theobald Riefesell, datiert 16.07.1888.
Inv.-Nr. E 1895,648.

Blick in die belebte Reimerstwiete. Rechts steht ein Pferdefuhrwerk, welches gerade be- oder entladen wird.

Kalkulation für die gesamte Schachtel: 350 €

Wir danken Christa Pauluhn für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.