Puppenhaus (Inv.-Nr.: 1922,106)

Das hölzerne Puppenhaus mit Inventar wurde um 1880 anfertigt. Es stammt aus dem Haushalt  des Geheim – und  Kommerzienrat Friedrich Carl Theodor Heye und seiner Ehefrau Henriette, geb. Focke.
Es besteht aus einem hölzernen Korpus, der von allen Seiten bearbeitet wurde und auf einem tischähnlichen Sockel steht. Die Form stellt das stilisiertes Wohnhaus der Familie Heye in mit zwei Etagen dar und trägt ein Zwerchdach. Puppenhaus09Von außen ist das Haus farbig und detailreich gestaltet worden.
Puppenhaus04Die acht Zimmer des Hauses wurden auf die zwei Etagen verteilt:  Im Erdgeschoss sind mehrere Salons und ein Esszimmer eingerichtet, in der ersten Etage hingegen die privateren Räume wie Esszimmer,  zwei Schlafzimmer und ein Kinderzimmer. Die Wände sind entsprechend unterschiedlich tapeziert worden. Die Bodenbeläge imitieren Parkettböden  im Fischgrätverband.

Neben einer großen Anzahl von Miniaturmöbeln sind schließlich auch die Fenster mit Gardinen versehen worden. Weitere Wohnaccessoires simulieren den bürgerlichen Wohncharakter.

Das Puppenhaus hat von innen und außen einen stärkeren Puppenhaus05konservatorischen und restauratorischen Bedarf. Zunächst ist eine trockene Reinigung notwendig. Als nächstes müssen die angeklebten Möbel abgelöst und gereinigt werden und ebenso die alten elektrischen Bauteile. Risse im Holzkörper sind zu schließen, fehlende Teile zu ergänzen und Retuschen auszuführen und schlussendlich ist eine Neumontage aller Teile notwendig. Die Dokumentation von Vor-und Endzustand ist weiterer Bestandteil der Maßnahmen.

Geschätzte Summe der Kalkulation: 10.000 €.

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Puppenstuben-Ladenlokal (Inv.-Nr.: 1925,154)

Puppenstuben-Ladenlokal „Mode-Magazin von Auguste und Emma Laeisz“

Dem Museum für Hamburgische Geschichte wurde 1925 ein Ladenlokal in Miniaturforma vermacht, in dem Hüte, Hauben und diverse Textilien angeboten werden.

Der Hutsalon befindet sich in einem klassizistisch gestalteten Gebäude. Es öffnet sich in zwei Flügeltüren mit Rundbogensprossenfenstern, die von Pilastern flankiert werden. In den Seitenwänden des Gebäudes befinden sich Hutsalonzwei kleinere Sprossenfenster mit Rundbogen. Das Gebäude schließt mit einem Pultdach mit giebelförmigen Aufsatz ab.
Das Puppen-Modemagazin ist insgesamt 58 cm hoch, 51 cm breit und 29 cm tief. Der Korpus des Mode-Magazins ist aus Nadelholz gefertigt. Die Fassade, sowie der Innenraum des Modemagazins sind farbig gefasst. Die Fassade ist hellblau. Gesims, Architrav, Pilaster und Fensterrahmen sind in gebrochenem weiß gestaltet. Die Architektur der Fassade ist durch feine ockerfarbene Begleitlinien und grafische Blattrankenmotive akzentuiert. Auf dem Architrav befindet sich in schwarzen Lettern die Inschrift: »Mode-Magazin von Auguste und Emma Laeisz«.
Der Innenraum des Ladenlokals ist weiß gefasst und mit drei Fachböden, einer Ladentheke mit Kasse und einem kleinen Stuhl ausgestattet. Eine kleine bekleidete Puppe ist noch erhalten. Die Verkaufsartikel werden zum Teil in verschiedenen Schachteln aufbewahrt, frei auf Hutständern, oder übereinander gestapelt, präsentiert.

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Zustand:
Der kleine sorgfältig und liebevoll gestaltete  Puppenstuben-Verkaufsraum ist restaurierungsbedürftig. Durch Trockenschwundbewegungen des Holzkorpus haben sich Risse in den beiden Flügeltüren, der Rückwand und in den Seitenwänden gebildet.
Da sich die kleinen Scharniere zur Aufhängung der Türen gelöst und verbogen haben, haben sich die Flügeltüren geneigt und schleifen beim Öffnen über den Boden des Ladenlokals. Aufgrund von Verlusten kleiner Leisten zur Fixierung der Fenster, bewegen sich die Fensterscheiben zum Teil auffällig und drohen herabzufallen. Die Rückenlehne des kleinen Holzstuhls ist gebrochen.
Die farbige Fassung des Ladenlokals erscheint stabil, weist jedoch Fehlstellen und Abplatzungen auf, ist vergilbt und durch eingeriebenen Staub vergraut.

Konservierungsmassnahmen:
- Trocken- und Feuchtreinigen der gesamten Oberfläche von innen und aussen
- Neufixieren der gelösten Türscharniere
- Konsolidieren der Fensterscheiben durch Ergänzen der kleinen Holzleisten

Restaurierungsmassnahmen:
- Ausspanen und Kitten von Trockenschwundrissen im Holz der Türen, Seitenwände und der Rückwand
- Retusche der Ausspanungen
- Retusche von abgestoßenen Kanten und Schäden an der Holzsubstanz
- Lösen der Verklebungen von Verkaufsartikeln auf den Fachböden und der Ladentheke, um sie reinigen und konsolidieren zu können

Kalkulation:  2.300,- Euro

Beschreibung des inneren Verkaufsraumes:
Der Puppen-Hutsalon ist mit drei durchgehenden Regalen ausgestattet,  auf denen sowohl Verkaufsschachteln als auch Hüte, Häubchen und andere Artikel wie Bänder und Kränze dekoriert sind.  Die insgesamt 13 Schachtel n verschiedenster Größe und Ausstattung  sind aus Pappe gefertigt und mit farbigem Papier kaschiert (blau, grün und weiß). Die Verkaufsware wie Hutständer, -stapel oder Hauben sind größtenteils mit einander verklebt und anschließend fest mit dem jeweiligen Regal bzw. der Verkaufstheke verklebt. Nur die Verkäuferin ist mit ihrem Drahtgestell unter dem weiten Rock frei beweglich.
Da der Unternehmer Ferdinand  Laeisz vor seiner Tätigkeit als Reeder bis 1847 als Hutmacher gearbeitet hat und zusammen mit seiner Schwester Auguste einen Hutsalon führte, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er dieses kleine Verkaufslokal für Kinder nach den Maßen seines damaligen Ladens in Hamburg, Neueburg 14, anfertigen ließ.

Zustand:
Das Gesamtinventar des Ladens ist stark eingestaubt, die Schachteln sind z.T. in den Seiten gebrochen und klappen auseinander. Die sehr empfindlichen Hüte aus Baumwoll,- und Seidenstoffen mit Blumendekoration, teilweise aus Papier wie auch aus fragilem Stroh mit Seidenbändern sind ebenfalls stark eingestaubt und brüchig. Besonders die aus Stroh gefertigten Miniflorentiner haben schon große Materialverluste hinnehmen müssen und zerfallen in Kopfteil und Krempe.
Ein Teil der Verkaufsware ist wie oben beschrieben mit einem Heißkleber miteinander verklebt bzw. auf die jeweilige Unterlage geklebt.
Auch das Kleid der kleinen Verkaufspuppe ist stark angestaubt und im Oberteil  abgegriffen, so dass das Muster stark verblichen ist.  Arme und Kopf aus Biskuitporzellan sind stark angeschmutzt.

Konservierungsmassnahmen:
- Lösen der Verklebungen von Verkaufsartikeln aus Textil  von den Fachböden und untereinander
- Absaugen des gesamten textilen Inventars mit feinen Pipetten und regulierter Saugkraft
- Feuchtreinigung mit Ethanol/Wassergemisch
- Unterstützen der gebrochenen Hutkrempen mit beschichteter Crepeline

Kalkulation:  2.160,- Euro

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Elfenbeingeschnitztes Schmuckschränkchen aus Moorburg (Inv. Nr.: 1930,216)

Objektbeschreibung:

Das prachtvoll gestaltete Miniaturmöbel (43 x 27 x 17 cm) wurde um 1800, vermutlich in russischen Klosterwerkstätten, hergestellt. Diese Schatullen kommen im westlichen 1930-216_014Europa häufiger vor und wurden vermutlich als Souvenir von Seeleuten mitgebracht. Leicht transportierbar konnten sie zur Aufbewahrung verschiedener persönlicher Utensilien benutzt.

Das Schränkchen ist aus Eichen- und Nadelholz in Form eines Tabernakelsekretärs gefertigt und mit kunsthandwerklich prachtvoll gestalteten Elfenbeinplättchen belegt. Die Plättchen bestehen wahrscheinlich aus Walroßzahn und sind naturbelassen hell oder grün gefärbt, teilweise mit zarten Blumenmotiven bemalt. Jedes einzelne Plättchen ist graviert oder durchbrochen geschnitzt. Bei den Gravuren handelt es sich um bandartig angelegte florale Motive, Blattranken oder grafische Muster aus Kreisen und Punkten, die farbig abgesetzt sind. Einzelne, größere Elfenbeinplättchen sind durchbrochen geschnitzt und mit farbigem Papier hinterlegt. Sie   zeigen Tiermotive, umgeben von geometrischen und vegetabilen Mustern. Hinter der Pultklappe befinden sich zwei breite Schubladen. Der Innenraum des zweitürigen Aufsatzes ist mit zwei Fachböden ausgestattet, deren Fronten mit wellenförmigen Papiergirlanden abgesetzt sind.

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Erhaltungszustand:

Das Schränkchen  befindet sich in einem desolaten Zustand. Es sind Ableimungen und Schäden am Konstruktionsholz zu verzeichnen. Trockenschwundbewegungen des Holzkorpus und Versprödung des Klebemittels haben zu zahlreichen Ablösungen an den Elfenbeinapplikationen geführt. Die losen Elfenbeinplättchen sind zum Teil rissig, brüchig und haben sich verformt. Teilweise haben sich die Ränder vom Holzträger gelöst und stehen schüsselförmig auf. Leider sind bereits Fehlstellen zu verzeichnen. Verschiedene abgefallene Elfenbeinplättchen wurden separat aufbewahrt und können im Zuge einer Restaurierung wieder zugeordnet und fixiert werden.
Die Holzverbindungen des Schmuckschränkchens sind in ihrer Stabilität beeinträchtigt. Im Holz der Rückwand unten rechts befindet sich eine quadratische Fehlstelle. Die Flügeltüren des Aufsatzes lassen sich nicht mehr frei bewegen, da sich die Scharniere aus dem Holzkorpus gelöst haben.
Die Ränder der Papierkaschierungen stehen vom Holzträger auf, haben sich aufgerollt oder sind zum Teil großflächig ausgerissen. Insgesamt ist die Papierkaschierung fleckig verfärbt, lückenhaft und weist im Aufsatzinnenraum schwarze Beläge (vermutlich von Schimmelbefall) auf. Die Papierkaschierungen hinter den durchbrochen gearbeiteten Elfenbeinplättchen sind ausgeblichen und lückenhaft.
Das Schränkchen ist in der Vergangenheit mindestens einmal restauriert worden, da an den Elfenbeinplättchen zum Teil Ergänzungen aus Kunstharz vorgenommen wurden, die aber noch nicht am Korpus fixiert sind.
Die Oberfläche des Schränkchens ist durch eingeriebenen Staub vergraut und wirkt fleckig. In den Zwischenräumen der durchbrochen gearbeiteten Schnitzereien hat sich Schmutz angesammelt.
Es besteht Handlungsbedarf, da das Objekt bereits deutliche Schäden aufweist und weiterer Substanzverlust an den einzigartig gestalteten Elfenbeinapplikationen droht.

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Vorgeschlagene Konservierung-Restaurierung:

o    Trocken- und Feuchtreinigen der gesamten Oberfläche von innen und aussen
o    Entfernen der schwarzen Beläge des ehemaligen Schimmelbefalls
o    Konsolidieren und Stabilisieren der Holzsubstanz
o    Schonendes Rückformen aufstehender Elfenbeinapplikationen
o    Neuverleimen abgeleimter Elfenbeinapplikationen
o    Zuordnen und Neuverleimen abgefallener Elfenbeinapplikationen
o    Neufixieren der gelösten Türscharniere
o    Glätten und Konsolidieren der Papierkaschierung
o    Ergänzen der Fehlstelle im Holz der Objektrückwand
o    Ergänzen von Fehlstellen an den Elfenbeinapplikationen
o    Retusche der Ergänzungen

Kalkulation: Aufwand für Konservierung-Restaurierung ca. 4.000,- Euro

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Diorama

„Des Todtengräbers Häuschen nach dem großen Brande vom 5.-8 May 1842“

Kulturgeschichtliche Bedeutung:

Die Darstellung erinnert an den großen Brand in Hamburg, der am 5. Mai 1842 in einem 1906,7dSpeicher in der großen Deichstraße ausbrach. Bis zum 8. Mai fraß sich das Feuer quer durch die Stadt. Der Straßenname: Brandsende ist nach dieser Katastrophe benannt, bei der sowohl zwei Hauptkirchen, St. Nikolai und St. Petri, zerstört wurden, als auch wichtige Gebäude wie das Rathaus, die Bank und  das Stadtarchiv. 20 000 Menschen wurden obdachlos und 51 Menschen verloren dabei ihr Leben, woran die Darstellung des Diorama erinnert.

 Objektbeschreibung / Schäden:

Das Diorama zeigt einen Landschaftsausschnitt mit mehreren Gebäuden und Bäumen und Personen. Landschaft und Objekte aus Wachs sind reliefartig gestaltet und sitzen gestaffelt in einem vertieften Oval, was der Darstellung Räumlichkeit gibt. Das Diorama ist in einem Zierrahmen aus Holz eingebettet und wird auf der Vorderseite durch eine Glasscheibe, auf der Rückseite durch eine Holztafel geschützt.

IMG_9771Das Objekt ist stark verschmutzt und extrem beschädigt. Die Inschrift zeigt einen deutlichen Haftungsverlust, die Farbschicht ist teilweise lose und hat mehrere Fehlstellen. Am deutlichsten sind die Schäden an den Wachselementen zu sehen. Der Himmel hat sich fast vollständig vom Hintergrund gelöst, ist an vielen Stellen gebrochen und liegt in mehreren Fragmenten über das gesamte Diorama verteilt. Das Haus im Zentrum ist ebenfalls abgebrochen und befindet sich nur wenige Zentimeter versetzt von der ursprünglichen Position. Die kleinen Figuren im Vordergrund sind gebrochen und einige Teile und Splitter liegen lose verteilt dazwischen. Jede Bewegung des Objekts führt zu weiteren Schäden, weshalb eine Restaurierung unabdingbar ist. Da der Rahmen geschlossen ist, gehen wir davon aus, dass sich alle Teile finden und wieder zuordnen lassen, so dass das Ergebnis der Restaurierung optisch wieder einen homogenen, kompletten Eindruck ergeben wird.

 Notwendige Restaurierungsmaßnahmen:

- Öffnen des Dioramas
- Reinigen des Zierrahmens und der Einzelteile
- Durchführen von Testreihen für geeignete Klebemittel
- Konsolidieren der Farbschichten, Zuordnen und Zusammenfügen der Bruchstücke
- Neuanbringung in der ovalen Vertiefung
- Fehlstellenergänzung und Retusche
- Schließen des Risses im Rückseitenschutz

Gesamtkalkulation der Restaurierungsmaßnahmen:   2.000 €

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Innerer Tempel des Modells des Salomonischen Tempels von 1680/90

Objektbeschreibung Innerer Tempel

Der Innere Tempel an der Westseite der Tempelanlage hat die Form einer Basilika mit
zwei Hauptgeschossen und turmartiger dreigeschossiger Ostfassade mit Giebeldach.

I. Innerer Tempel des Modells des Salomonischen Tempels von 1680/90

I. Innerer Tempel des Modells des Salomonischen Tempels von 1680/90

Durch ein Rundbogenportal auf der Ostseite gelangt man in das Innere des Tempels. Das Portal und die Fenster werden durch kannelierte Pilaster mit korinthischen Kapitellen flankiert. Gepresste Ornamente aus Birkenrinde schmücken die gesamte Fassade. Den oberen Abschluss bildet ein Dreiecksgiebel, der im unteren Bereich durch Evangelistensymbole aus gepresster Birkenrinde verziert ist. Im unteren Geschoss des hinteren Baus werden die Fenster ebenfalls von kanne-lierten Pilastern umgeben. Im oberen Geschoss der Längsfassaden sind die korinthischen Pilaster ähnlich Strebebögen ausgeführt. Auch hier werden die Fassaden von Ornamenten und Evangelisten-symbolen aus Birkenpressrinde geschmückt. Der Dreiecksgiebel und das Flachdach sind mit Vasen versehen, in denen ursprünglich kleine Sträußchen aus Metalldraht steckten, von denen heute nur noch eines erhalten ist.

II. Innerer Tempel

II. Innerer Tempel

Das Tempelgebäude setzt sich aus 20 Bauteilen zusammen. Die verschiedenen Geschosse sind durch Dübel miteinander verbunden. Zwischen- wände, durch die einzelne Räume im Inneren gebildet werden, werden durch Nut und Feder zusammengehalten.

Zustand äußerer Korpus

Die Oberfläche im Innenraum des Inneren Tempels weist im Gegensatz zur restlichen Tempelanlage Fragmente einer polychromen Fassung auf. Quellen zufolge wurde 1964/1965 eine Farbfas- sung von der Außenfassade des Tempelgebäudes entfernt.Wenige verbliebene Fassungsreste in Vertiefungen oder Ecken haben eine rosa Färbung. Hierbei könnte es sich eventuell um die Grundierung einer ehemaligen Polimentvergoldung handeln. Durch naturwissenschaftliche Untersuchungen könnte diese Schicht genauer untersucht werden, um Rückschlüsse auf die Oberflächenveredelung des Inneren Temples ziehen zu können.

III. Innerer Tempel

III. Innerer Tempel

IV.  Innerer Tempel

IV. Innerer Tempel

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch das Entfernen der Farbfassung haben sich die Holzfasern aufgestellt, die Oberfläche ist rau und uneben. Nach der Überarbeitungsmaßnahme wurde das Tempelgebäude vermutlich dunkelbraun gebeizt.
Der Tempel hebt sich optisch deutlich von der Tempelanlage ab. Das dunkelbraun bis schwarz gefärbte Eichenholz des Tempels wirkt durch seine Oberflächenrauigkeit grau und verstaubt. Auch Chemikalien und Lösemittelreste, die bei der Abnahme der Farbfassung nicht gründlich abgereinigt wurden, können zu einer Vergrauung der Oberfläche geführt haben.
Im Zuge der Überarbeitungsmaßnahme wurden alle fehlenden Kapitelle und bis auf ein Original alle Vasen ergänzt. Die ergänzten Kapitelle und Vasen bestehen aus eingefärbtem Kunstharz.

Restaurierungskonzept für die Außenflächen des Inneren Tempels

Vorbemerkungen

Schadstoffanalysen, die ab November 2014 im Museum für Hamburgische Geschichte durchgeführt wurden, ergaben auch für den Korpus des Inneren Tempels deutlich hohe, beziehungsweise gesundheitlich bedenkliche Schadstoffkonzentrationen. Die erhöhten Schadstoffwerte werden jedoch nicht nur auf eine Kontamination mit Bioziden zurückgeführt. Da der Innere Tempel in der Vergangenheit unter Einsatz von Lösemitteln und Chemikalien überarbeitet wurde, resultieren die hohen Belastungswerte vermutlich auch aus Resten der auf der Oberfläche verbliebenen Chemikalien, die noch nicht ausreagiert haben und ausdünsten.

Während des Konservierungsprojektes zur Sonderausstellung „Der Salomonische Tempel – Konservierung – Restaurierung – Neuentdeckungen“, die vom 21.10.2015 – 28.02.2016 im Museum für Hamburgische Geschichte stattfand, wurde der Innere Tempel unter Schutzatmosphäre mit destilliertem Wasser gereinigt und gelöste Applikationen neu verleimt.
Im Vergleich zu dem Ergebnis, das mit der Feuchtreinigung an der gesamten Tempelanlage erzielt werden konnte, hat sich das äußere Erscheinungsbild des Inneren Tempels nach der Reinigung kaum verändert. Durch die stark angeraute Oberfläche erscheint der gesamte Innere Tempel vergraut und verstaubt. Das Erscheinungsbild steht damit in Kontrast zu der gesamten Tempelanlage, die sich nach der Konservierung im Jahre 2015 in einer angemessen homogenen und gereinigten Form präsentiert.
Der Innere Tempel erfährt durch diesen Umstand nicht seine angemessene Würdigung als Herzstück der Tempelanlage.

Da es keine eindeutigen Hinweise auf das originale Erscheinungsbild des Inneren Tempels gibt, besteht das Ziel der Restaurierung darin, den aktuellen Erhaltungszustand zu konservieren und dem Holz des Inneren Tempels wieder genügend Tiefenlicht verliehen, um ihm ein homogenes, beruhigtes Erscheinungsbild zu verleihen.

Gesamtkalkulation: Summe der Restaurierungskosten: 3.000 €

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.

Modell eines Schiffes um 1820 aus Glas (Inv.-Nr.: 1932,203)

Das Schiffsmodell:
Bei dem Objekt handelt es sich um ein Segelschiffsmodell Gesamtansicht mit Vitrine_medium(Fregatte), hergestellt ver- mutlich um 1820. Es gibt Hinweise auf eine italienische (Venedig) oder französische (Nevers) Herkunft. Es gelangte 1932 als Schenkung von „Fräulein Schultz“ in den Bestand des Hamburg Museums.

Das Modell ist detailreich gestaltet und sowohl der Rumpf als auch die Takelage bestehen zum Großteil aus Gesamtansicht ohne Vitrine_mediumäußerst filigranen, in sich verdrehten Glasschnüren, welche mittels Glutinleim verbunden und mit einer Leimfarbe bemalt sind. Ergänzend sind Segel aus einseitig vermes-singtem Kupferblech und Fahnen aus Seide appliziert. Die Fahnen sind mit einem Hamburger Wappen bemalt. Auf Deck befinden sich außerdem kleine „vor der Lampe gefertigte“ Glasfiguren.
Das Schiffsmodell steht auf einem mit Watte gepolsterten Holzbrett auf und wird von einer im frühen 20. Jahrhundert hinzugefügten Vitrine umschlossen.

Zustand:
Das Schiffsmodell, sowie das Wattepolster, sind stark verschmutzt und von Schimmel befallen. Zahlreiche Glasschnüre sind durch mechanische Belastungen (ab-)gebrochen und liegen lose auf der Watteunterlage. Vereinzelte Partien der Farbschichten weisen bereits Verluste oder Abblätterungen auf. Die dünnen Blechsegel sind teilweise verknickt und auf der Messingseite korrodiert. Die seidenen Fahnen sind stark versprödet, vergilbt, zum Teil bereits eingerissen und vor Allem im Bereich der Bemalung deformiert.
Eine Glasscheibe der Vitrine ist gesprungen und zwei Fehlstellen in dieser wurden in der
Vergangenheit notdürftig mit einem Feldpostbrief aus dem Ersten Weltkrieg gesichert.

gedrehte Glasschnüre_medium         Seidenfahne mit Hamburgwappen_medium       Figuren auf Deck_medium

Restaurierungskonzept:
Das Objekt wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit der Fachhochschule Erfurt (Fach-richtung Konservierung und Restaurierung) untersucht und es wurde ein umfangreiches Restaurierungskonzept erstellt, dessen praktische Ausführung durch eine Objektpaten-schaft ermöglicht werden könnte.
Die Restaurierung soll das Objekt in einen ausstellungswürdigen Zustand versetzen und in
erster Linie dessen Erhaltung für nachfolgende Generationen garantieren.

Die notwendigen restauratorischen Maßnahmen umfassen unter Anderem:
• Reinigung des Schiffsmodells u. der Watteunterlage (Minimierung des Schimmelbefalls)
• Zuordnung und Klebung gebrochener Glasschnüre
• Ergänzung fehlender Glasschnüre
• Festigung loser Malschichten
• Glättung und Doublierung der Seidenfahnen
• Klebung und Ergänzung der Vitrinenwand

Kalkulation: Geschätzte Kosten für den Arbeitsaufwand:  € 6000.

Wir danken der F.R.H.-Th. Stiftung für die Übernahme der Restaurierungs-Patenschaft.