Porträt von Ernst Georg Sonnin (Inv.-Nr.: 1909,54)

Porträt von Ernst Georg Sonnin

Porträt von Ernst Georg Sonnin

Ernst Georg Sonnin war ein bedeutender Ingenieur und Architekt. Er kam mit etwa zwölf Jahren nach dem Tode des Vaters zur Ausbildung an eine Lateinschule ins damals dänische Altona. Von 1729–1743 studierte er in Halle und Jena, anfangs Theologie, dann Mathematik. Dann kam er wieder nach Hamburg, war als Privatlehrer für Latein und Mathematik tätig und gründete eine Werkstatt für feinmechanische Instrumente. Aufgrund seiner ingenieurtechnischen Fähigkeiten wurde er vor allem mit der Instandsetzung und -haltung von Kirchen, insbesondere Kirchtürmen, betraut. Er war einer der ersten Ingenieure, die die neuen Franklinschen Blitzableiter an Kirchtürme (St. Jakobi) montierte und durch einfache Mittel die damals schiefen Hamburger Kirchtürme ‘geraderückte’ (Beschreibung in Petra Oelker: Mit dem Teufel im Bunde, 2006). Am Wiederaufbau der großen Michaeliskirche 1750 wurde er erstmalig beteiligt. Danach tritt er vor allem mit Instandhaltung in Erscheinung, so 1759/1760 am Dom, 1762 an St. Nikolai und 1770 an St. Katharinen. 1763 arbeitete er am Kieler Schloss. Zwischen 1775 und 1781 errichtete er die spätbarocke St. Bartholomäus-Kirche in Wilster. 1785 wurde Sonnin nach Lüneburg berufen, um dort als Stadt- und Salinenbaumeister zu wirken. Sonnin wird auch als Baumeister der Drostei[1] in Pinneberg und des Palais Doos[2] in Wilster vermutet, wenngleich sein Wirken hier nicht gesichert ist. Sonnin war bedeutendes Gründungsmitglied der Patriotischen Gesellschaft von 1765 in Hamburg, mit deren Hilfe er auch eine Schule für Baumeister und Bauhandwerker gründete. Er wurde nach seinem Tod 1794 im Gruftgewölbe seiner Großen St. Michaeliskirche bestattet.
Hersteller: Johann Marcus David, um 1802
Zustand:
Die Patenschaft für dieses Objekt wurde vom Verein der Freunde des Museums für Hamburgische Geschichte übernommen.